
Fortbildungsbeginn: 16. Oktober 2023 (zum Teilnahmeantrag)
Dauer: 11 Monate
Ende: 13. September 2024 (16.09.2024 – 11.10.2024 Wiederholung und HWK-Prüfung)
Sprache: Deutsch
Ziel der Fortbildung ("Braumeisterkurs")
Die Meisterprüfung besteht aus vier selbständigen Teilen und ist abgeschlossen, wenn jeder dieser vier Teile bestanden ist:
- I. Prüfung der meisterhaften Verrichtung der Tätigkeiten
- II. Prüfung der besonderen fachtheoretischen Kenntnisse
- III. Prüfung der besonderen betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen rechtlichen Kenntnisse
- IV. Prüfung der erforderlichen berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse
Die VLB bietet eine Vorbereitung auf die Teil I und II an, für die Vorbereitung auf die Teile III und IV wenden Sie sich bitte an das Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Berlin. Ansprechpartnerin dort ist Frau Joanny (Tel.: 030/25903-405).
Die Bildungsmaßnahme ist konzipiert für künftige Führungskräfte in Industriebetrieben sowie in mittelständischen Brauereien. Darüber hinaus bietet die Meisterausbildung auch eine solide Grundlage für die Gründung eines eigenen Unternehmens.
Blendend-Learning Konzept
Der Kurs verfolgt einen integrierten Bildungsansatz („Blended Learning“), d.h. es werden traditionelle Präsenzveranstaltungen mit modernen Formen des E-Learnings über eine Online-Plattform verbunden. Die Fortbildungsmaßnahme besteht aus 4 Teilen:
- Physische Präsenzphase
- Virtuelle Präsenzphase
- Selbstlernphase
- Prüfungsvorbereitung
Das Konzept verbindet die Effektivität und Flexibilität von elektronischen Lernformen mit den sozialen Aspekten der Face-to-Face-Kommunikation sowie dem praktischen Lernen und Üben von Tätigkeiten.
Über die Online-Plattform werden die Lernenden anhand eines von den Dozenten der VLB entworfenen Lernpfades durch die zu erschließenden Wissensinhalte geführt. Auf diesem Lernpfad werden einzelne Themengebiete voneinander abgegrenzt und separat bearbeitet. Diese Lernphasen ohne Präsenz an der VLB werden durch Verständnisfragen, wöchentliche Online-Tutorien, Chat- bzw. E-Mail-Kommunikation sowie verpflichtende Lernerfolgskontrollen nach Abschluss logischer Blöcke unterstützt. Durch die Erfassung und Bewertung der Online-Aktivitäten wie z.B. beantwortete Verständnisfragen, Abruf von Lernmaterialien und die wöchentlichen Online-Tutorien, sind die Lehrenden der VLB über den Wissensstand der Lernenden ständig informiert und können aktiv eingreifen, wenn Lernende Wissenslücken aufweisen.
Darüber hinaus haben die Lernenden die Möglichkeit, über die Online-Plattform Chatgruppen für den Austausch in einer Gruppe untereinander zu bilden oder einem Forum beizutreten, um Fragen an alle (sowohl Lernende als auch Lehrende) zu stellen (synchrone/asynchrone Kommunikation).
In den Präsenzphasen an der VLB Berlin finden vertiefende Diskussionen zu den erschlossenen Inhalten statt, es gibt weitere Wissensvermittlung in klassischer Unterrichtsform und auch insbesondere in praktischen Lehreinheiten mit erfahrenen Dozenten. Der Lernfortschritt wird auch hier durch regelmäßige Lernkontrollen begleitet.
Das Verhältnis von Präsenzveranstaltungen in Berlin und nicht-standortgebundenen Lehreinheiten liegt bei etwa 40:60.
Der Rahmenplan "Weiterbildung zum/r Brauer- und Mälzermeister/in 2023/24" kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Themen der Fortbildung
Theorie (Vorlesung/mediengestützter Unterricht, Hauptbereiche in alphabetischer Reihenfolge)
Abfüllung, Allgemeine Mikrobiologie, alkoholfreie Getränke, Bierausschank und Schankpflege, Bierherstellung, Bierqualität, CIP und Reinigungstheorie, Fachrechnen, Filtration, Gärung, Lagerung, Gersten–Mälzerei, Hefetechnologie, Logistik, Malzanalytik, Malzlager, Malzqualität, Malzsorte, Prozessautomation, Schroten, Stabilisierung, trockener Bereich, Utilities 1 (Dampf, Pumpen), Utilities 2 (Kälte, Wärmetauscher), Utilities 3 (Rohrleitungen, Druckluft, CO2, DAW), Wasser, Würzebehandlung, Würzeherstellung, Würzequalität, Zumaischstoffe (Adjuncts).
Fachpraktischer Unterricht
Brauereitechnik (Abfüllung und Verpackungsthemen sowie Logistik, Bierausschank, Pumpen, Kaltblock, Sudhaus), Laborpraktikum (CTA und Mikrobiologie), Tagesexkursion zur Mälzerei, Prozessautomation.
Zulassungsvoraussetzungen
- Eine abgeschlossene Ausbildung (Lehre) zum Brauer und Mälzer (Gesellenbrief)
oder - ein Tätigkeitsnachweis über das 1,5-Fache der üblichen Lehrzeit (= 4,5 Jahre). Die Tätigkeiten müssen nicht zusammenhängend sein.
Bei Nachweis eines Ausbildungsabschlusses in einem anderen Handwerk muss zusätzlich ein Tätigkeitsnachweis über mindestens 2 Jahre im Brauer- und Mälzerhandwerk vorliegen.
Kosten der Fortbildung und mögliche Förderung
Die Teilnahmegebühr beträgt 10.900 € (steuerfrei gemäß §4, Ziffer 21a).
Die Rechnungsstellung erfolgt 3 Monate vor Kursbeginn. 50 % des Rechnungsbetrags sind mit einem Zahlungsziel von 2 Wochen verbunden. Die restlichen 50 % sind bis spätestens 6 Wochen vor Kursbeginn zur Zahlung fällig. Der Veranstalter behält sich bei Nichteinhaltung der Zahlungsfristen vor, den Ausbildungsplatz an andere Interessenten zu vergeben. Eine Rückerstattung von bereits geleisteten Teilbeträgen erfolgt nicht. In den Unterrichtsmaterialien zum Kurs enthalten sind die benötigten Fachbücher im Wert von etwa 1000 €. Die Prüfungsgebühren sind nicht in der Teilnahmegebühr enthalten, sondern werden durch die HWK separat in Rechnung gestellt.
Liste der Fachbücher für die Weiterbildung zum/r Brauer- und Mälzermeister/in als PDF zum herunterladen
VLB-Abschlusszeugnis
Der erfolgreiche Abschluss der Bildungsmaßnahme wird mit dem VLB-Abschlusszeugnis bestätigt.
Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Berlin
Für die Meisterprüfung vor der HWK sind folgende Nachweise erforderlich:
- Eine abgeschlossene Ausbildung (Lehre) zum Brauer und Mälzer (Gesellenbrief)
oder
ein Tätigkeitsnachweis über das 1,5-Fache der üblichen Lehrzeit (= 4,5 Jahre). Die Tätigkeiten müssen nicht zusammenhängend sein.
Bei Nachweis eines Ausbildungsabschlusses in einem anderen Handwerk muss zusätzlich ein Tätigkeitsnachweis über mindestens 2 Jahre im Brauer- und Mälzerhandwerk vorliegen.
Nach dem erfolgreichen Bestehen aller Prüfungsteile (I bis IV) erhält der Absolvent ein staatliches Abschlusszeugnis und den Titel „Brau- und Malzmeister/in“ (HWK). Dieser Abschluss entspricht dem DQR-Level 6 (DQR = Deutscher Qualifikationsrahmen; Level 6 entspricht von der Wertigkeit her betrachtet einem Bachelorabschluss)
Zusatzinformation
Meisterschüler und Meisterschülerinnen haben keinen Studentenstatus.
Finanzielle Vorteile
Häufig können Studiengebühren in voller Höhe bei der jährlichen Steuererklärung als Werbungskosten bzw. Sonderausgaben abgesetzt werden. Entscheidend dabei ist der Bezug zum Arbeitsleben: Steuerlich absetzbar sind Lehrgänge, die einen fachlichen Bezug zum ausgeübten Beruf haben und die entweder der Auffrischung von Fachkenntnissen oder der Vorbereitung auf eine beruflichen Aufstieg dienen.
Aufstiegs-BAföG
Nach Aussage der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, Abteilung Arbeit und Berufliche Bildung, II A 11, erfüllt dieser Kurs die Voraussetzungen des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz für die Förderung als mediengestützte Teilzeitmaßnahme. Die Entscheidung über die tatsächliche Förderung der Teilnehmenden hängt im Einzelfall von der Erfüllung der persönlichen Voraussetzungen ab. Die Förderentscheidung trifft daher letztlich das zuständige Amt für Ausbildungsförderung.
Meistergründungsprämie
Das Land Berlin fördert die Existenzgründung von jungen Menschen und Meistern im Handwerk unter bestimmten Voraussetzungen mit einer Prämie. Die Meistergründungsprämie kann bis zu 25.000 Euro betragen, die ggf. in zwei Teilbeträgen (Stufen) ausgezahlt werden.
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau kann ein zinsgünstiges Darlehen in Anspruch genommen werden. Bei bestandener Prüfung erfolgt ein Darlehenserlass von 50 %.
Detaillierte Infos zum Meisterbonus und Gründungsprämie für alle Bundesländer:
Meisterbonus & Co: Hier gibt es Prämien für Meisterschüler - dhz.net (deutsche-handwerks-zeitung.de)
Der nächste Kurs startet im Oktober 2023.
Anna Heyer

Marika Hackstein

Dipl.-Ing. Jan Biering
